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DGV | Lebensraum Golfplatz

GolfBiodivers

Mehr Natur auf unserem Golfplatz  

Unser Golfclub nimmt am DGV-Projekt GolfBiodivers teil, das sich der Förderung der Biodiversität auf Golfanlagen widmet. Über viele Jahre standen die Spielqualität und Ästhetik von Golfplätzen im Vordergrund. Dabei wurde der ökologische Wert der Flächen oft vernachlässigt. Doch Golfanlagen bieten großes Potenzial als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Durch gezielte Maßnahmen möchten wir unseren Platz ökologisch aufwerten und die biologische Vielfalt aktiv fördern.

Das Projekt GolfBiodivers – Ziele und Maßnahmen

Im Rahmen des Projekts werden wissenschaftlich fundierte Strategien entwickelt, um die Artenvielfalt auf Golfplätzen nachhaltig zu verbessern. Dazu gehören:

  • Analyse der Biodiversität auf 32 Golfanlagen in Deutschland – darunter auch unsere Anlage.
  • Einrichtung naturnaher Flächen, wie Blühstreifen, Hecken und Mähwiesen auf rund 100 Hektar.
  • Untersuchung der Auswirkungen dieser Maßnahmen auf Insekten (Wildbienen, Tagfalter, Heuschrecken) sowie auf Vögel und Fledermäuse – unter Beteiligung unserer Mitglieder.
  • Planung weiterer Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung von 32 weiteren Anlagen.
  • Schulungen für Greenkeeper und Clubmitglieder, Zusammenarbeit mit Kommunen, Schulen und Umweltorganisationen zur Förderung des Umweltbewusstsein
Unser Beitrag zur Artenvielfalt

Als Golf- und Landclub möchten wir aktiv zur Erhaltung der Natur beitragen. Mit gezielten Maßnahmen schaffen wir wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitgliedern und Gästen die Möglichkeit, sich an Monitoring-Projekten zu beteiligen und mehr über die Natur auf unserem Golfplatz zu erfahren.

Wir laden Sie ein, sich über unsere Maßnahmen zu informieren und gemeinsam mit uns die Natur auf unserem Golfplatz zu schützen und zu fördern!


Über das Projekt des DGV

Start und Umsetzung des Projekts
Am 1. April 2023 fiel der Startschuss für das Forschungs- und Aufwertungsprojekt GolfBiodivers. Dieses auf sechs Jahre angelegte Vorhaben hat das Ziel, die biologische Vielfalt auf deutschen Golfplätzen zu verbessern, zu beobachten und zu kommunizieren. Der Deutsche Golf Verband (DGV) führt das Projekt gemeinsam mit vier universitären Partnern durch: der Technischen Universität München, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Münster.

Warum Golfplätze für Biodiversität wichtig sind
Der drastische Rückgang der Artenvielfalt erfordert eine nachhaltigere Nutzung von Flächen. Golfplätze bieten durch ihre Größe und extensiv genutzten Bereiche großes Potenzial für den Naturschutz. Etwa 50 % der Fläche einer Golfanlage werden nicht für den Spielbetrieb genutzt und können somit wertvolle Lebensräume schaffen.

Maßnahmen und Beteiligung
Im Laufe des Projekts werden insgesamt 96 Golfanlagen beteiligt – entweder als Aufwertungspartner oder als Kommunikationspartner. 2023 wurde auf 16 Golfanlagen eine umfassende Bestandsaufnahme der Biodiversität durchgeführt, die Pflanzen, Insekten, Vögel, Fledermäuse sowie Boden- und Landschaftseigenschaften einschloss. Auf dieser Basis wurden standardisierte Aufwertungsmaßnahmen umgesetzt, darunter:

  • Einsaat artenreicher Wiesen
  • Anlage von Blühstreifen und Saumvegetation
  • Pflege und Förderung von Gehölzstrukturen

In den kommenden Jahren werden 48 weitere Anlagen aufgewertet und die Effekte dieser Maßnahmen dokumentiert. Zudem werden 32 Golfanlagen als Kommunikationspartner ausgewählt, die das Projekt durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.

Monitoring und langfristige Ziele
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist ein Vorher-Nachher-Vergleich der aufgewerteten Flächen. Durch regelmäßiges Monitoring wird dokumentiert, wie sich die Biodiversität über die Jahre entwickelt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden auf einer Abschlusskonferenz präsentiert, um eine nachhaltige Umsetzung der Maßnahmen sicherzustellen und weitere Sportanlagen für den Schutz der Artenvielfalt zu sensibilisieren.

Schritt 1: Landschaftsökologische Analyse

Zu Beginn des Projekts wird die Landschaft unserer Golfanlage sowie die angrenzenden Flächen per Luftbild digitalisiert und analysiert. Wissenschaftler erfassen hierbei verschiedene Lebensräume und dokumentieren die vorkommenden Arten, darunter Heuschrecken, Tagfalter, Vögel, Fledermäuse und Wildbienen. Dazu werden spezielle Untersuchungsflächen definiert, die über mehrere Jahre hinweg beobachtet werden, um Veränderungen in der Artenvielfalt festzustellen.

Schritt 2: Aufwertung von Golfanlagen

Ein zentraler Bestandteil von GolfBiodivers ist die ökologische Aufwertung unserer Golfanlage. Auf definierten Flächen werden gezielte Maßnahmen umgesetzt, darunter:

  • Verbesserung der Mahd: Hardroughs werden gezielt gemäht und mit regionalem Saatgut angesät, um eine artenreiche Vegetation zu fördern.
  • Anlage von Blühstreifen und Saumvegetation: Diese Flächen bieten Nahrung und Lebensraum für Insekten und Vögel.
  • Aufwertung von Gehölzstrukturen: Hecken und Gebüsche werden eingekürzt und das Totholz bewusst belassen, um Lebensräume für zahlreiche Arten zu schaffen.
  • Installation von Nisthilfen: Spezielle Vogelnistkästen für bedrohte Arten wie den Steinkauz und Wiedehopf sowie Insektenhotels werden auf der Anlage platziert.
Schritt 3: Analyse der Aufwertung

Um die Wirkung dieser Maßnahmen zu bewerten, wird über mehrere Jahre hinweg das Vorkommen von Insekten, Vögeln und Fledermäusen auf unserer Golfanlage dokumentiert. Sowohl auf den aufgewerteten als auch auf nicht veränderten Flächen wird das Artenspektrum erfasst, um den Erfolg der Maßnahmen messbar zu machen.

Mitmachen und Biodiversität erleben!
Auch unsere Mitglieder und Gäste haben die Möglichkeit, aktiv am Projekt teilzunehmen! Spielerinnen und Spieler können sich als „Biodiversitätspaten“ engagieren, indem sie Nistplätze von Bienen und Wespen dokumentieren oder Beobachtungen zur Flora und Fauna melden. So tragen wir gemeinsam zur Förderung der Natur auf unserem Platz bei.

Schritt 4: Übertragung der Ergebnisse auf mehr Golfanlagen

In der nächsten Phase von GolfBiodivers profitieren 32 weitere Golfanlagen von den Erkenntnissen der ersten Projektphase. Nach Abschluss der Erhebungen zu Fledermäusen, Vögeln und der Vegetation entwickeln Wissenschaftler eine maßgeschneiderte Biodiversitätsstrategie für jede dieser Anlagen. Eine standardisierte Biotopkartierung dient dabei als Grundlage, um landschaftsökologische Defizite zu identifizieren und gezielt gegenzusteuern.

Die Maßnahmen umfassen unter anderem die Schaffung wertvoller Strukturelemente wie Abbruchkanten, offene Bodenflächen, Trockenmauern und Totholzhaufen – wichtige Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.
Am Ende dieses Schritts steht eine deutschlandweite Bewertung der Biodiversität auf Golfplätzen. Die Leitung dieses Vorhabens übernimmt die WWU Münster unter der Führung von Prof. Dr. Dr. Norbert Hölzel.

Schritt 5: Biodiversität kommunizieren

Ein zentraler Bestandteil von GolfBiodivers ist die Schulung und Vernetzung aller Beteiligten im Golfsport. Unter der Leitung des Deutschen Golf Verbands richtet sich dieses Projekt insbesondere an Greenkeeper, die gezielt in den Bereichen Renaturierung und Pflege artenreicher Grünflächen geschult werden.

Zusätzlich entsteht eine digitale Informationsplattform, auf der sich Greenkeeper, Clubmanager und Golfer vernetzen und als „Biodiversitäts-Paten“ aktiv in den Naturschutz einbringen können.

Aber auch über unseren Golfplatz hinaus setzt GolfBiodivers auf Austausch und Bildung:

  • Öffentlichkeitsarbeit: Kommunen, Naturschutzverbände und Sportvereine werden über nachhaltige Maßnahmen auf Golfanlagen informiert.
  • Umweltbildung: Kinder und Jugendliche sollen Natur hautnah erleben. Geplant sind Kooperationen mit Schulen, bei denen Biologie- und Sportlehrer gemeinsam mit Schülern im „Grünen Klassenzimmer“ die Natur auf dem Golfplatz entdecken.

Darüber hinaus wird die interne Kommunikation innerhalb der Golfclubs gestärkt. Mitglieder übernehmen dabei eine Schlüsselrolle als Multiplikatoren, um das Bewusstsein für Biodiversität zu fördern – sowohl innerhalb unseres Clubs als auch darüber hinaus. Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen aus GolfBiodivers werden schließlich bundesweit Golfanlagen zur Verfügung gestellt.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil dieses Projekts ist die Überprüfung des bestehenden DGV/BfN-Handbuchs „Biotopmanagement auf Golfanlagen“ aus dem Jahr 2005. Basierend auf den neuen Erkenntnissen wird dieser Leitfaden am Ende des Projekts überarbeitet und aktualisiert, um eine nachhaltige Zukunft für Golf und Natur zu sichern.

Förderung

GolfBiodivers wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.